Montag, 28. April 2014

"Vielleicht verarschen die uns einfach alle?"

Leute aus meinem näheren Umfeld bekommen das gerade stärker mit, aber seit der Woche, in der die
Mittelschüler da waren, und wir diesen vegetarisch/veganen Vortrag hatten, und Grässl und ich ausgemachten hatten, dass wir eine Woche lang ohne Fleisch, Fisch, Wurstwaren, und Gelatine unser Leben bestreiten... muss ich sagen, ekelt mich alles was aus offensichtlichem Tier besteht an.
'n bisschen würd' ich gerne einiges essen, aber ich kann es nicht, da ich es nicht runterbekomme.
Höchstens ein Stück, welches so groß ist, wie mein Daumennagel, kann ich essen, dann will ich nicht mehr. Bzw. ich kann das gar nicht so beschreiben. Ansich schmeckt mir das auch gar nicht mehr.


Im Netto (Aber auch im Edeka.), gibt's so fleischfreie Schnitzel. Letztens hab' ich eins mit Gouda gekauft. Und während ich das vorhin so mit meiner Pilz-Milch-Soße gegessen habe, und mich zum dritten Mal gewundert habe, WIE gut das schmeckt, hab' ich mich gefragt: "Was ist, wenn das doch Fleisch ist? Wenn die nur auf die Verpackung schreiben 'fleischfrei', aber in Wirklichkeit keine Ahnung was drunter mogeln, und auch nicht kennzeichnen?" - Ich weiß, ist 'n bisschen lächerlich, aber irgendwie... ach, ich weiß auch nicht.

Im Grunde möchte ich auch keine Milchprodukte, und Eier mehr essen. Nur ist das - wie bereits im letzten Post - für mich sehr schwierig. Weil irgendwie alles irgendwo drin ist. Oder auch nur Spuren davon. Ich wollte gerade schreiben, dass das mit den Eiern weniger schwierig wird, aber da ich heute schon Nudeln, und Semmeln gegessen habe, wiederlege ich das gerade damit.

Es gibt nur eine Fleischart, der ich nicht wiederstehen konnte. Und das war am Freitag. Gut, es waren jetzt auch nicht fünf Kilo am Stück, aber... es gab Hackbraten. Aus gemischtem Hackfleisch. Eigentlich ist Hackfleisch, eines der abartigsten Fleischstücke. Es sind Überreste, die aussortiert werden, da man aus ihnen nichts hochwertiges machen kann, die dann durch den Fleischwolf (Haha.) gedreht werden. Und da ich das schon zwei Mal gemacht habe, weiß ich welches Fleisch das ist (Zumindest beim Rind.), und denke mir jedes Mal: "Igitt." - Und trotzdem esse ich es noch.
Aber ich glaube, jetzt wo ich so genauer nachdenke, werde ich auch das von meiner Liste streichen.

Am Samstag gab's bei uns "Züricher Geschnetzeltes" aus Putengulasch. Habe die Fleischstücke (Sogar die aller kleinsten Stücke.) rausgepult, und dem Raben auf den Teller geschmissen. Er hat es ohne Protest angenommen, und in seinen Schnabel verfrachtet. Und gestern gab's 1,1 kg Schnitzel bei uns. Hat sich auch der Rabe in den Schnabel geschoben. Während er für mich extra das fleischfreie Goudaschnitzel gebraten hat, und ich sein Federmäppchen repariert hab', bzw. endlich zu einem richtigen Federmäppchen gemacht hab'.

In öfteren Fällen kann er viel logischer denken als ich, weshalb ich ihm das in den Hotwing gedrückt hab', und gesagt "Schau' dir des mal an, ich komm' grad' net dahinter, wie ich das genäht' hab'." - Und er ist dahinter gekommen. Sind zwar gestern nicht mehr dazu gekommen, den Innenteil einzunähen, weil's jetzt nur 'n gammeliges Stück Stoff mit coolem Robotermuster ist, aber das ist eine andere Sache.

Es ist kurz nach 21 Uhr.
Kommenden Samstag ist die blaue Nacht. Auf der blauen Nacht, war ich zum ersten, und bis jetzt letzten Mal, vor vier Jahren. 2010. Am 15.05.2010. Der Auftritt von ehemaligem "Kleinen Schatz =)", mit seiner Band. Die ich heute noch höre, auch wenn wahrscheinlich keiner der Band mehr dran denkt, dass es sie mal gegeben hat. Genauso wie der damalige Bassist der Band nicht mehr dran denkt, dass es mal ein nicht vorhandenes "uns" gab. Dieser Tag, war so... so.
Stellt euch vor, ihr trefft auf alles, was ihr immer wolltet... ihr wart Ewigkeiten eingesperrt in einem virtuellen Fenster, aus dem ihr nicht rausgelassen wurdet, da man... nicht wollte, dass ihr die Außenwelt kennenlernt, und all jene Menschen, die damit zu tun hatten, und dann... hat man euch wieder, und wieder, und immer wieder in die Fresse geschlagen. 
Es war so erniedrigend. So erbärmlich. So traurig. So niederschlagend. So bemitleidend.
So... "everlong" demütigend.

Dieses Jahr geh' ich da nicht hin, um mir 'n einen doch relativ guten Auftritt anzusehen, von einer Band, die sich etwas Gutes daran getan hätte, einen anderen Bassisten zuzulegen, sondern mit meinem Raben. Mit dem ich am Freitag 2 Jahre, und 5 Monate zusammen bin. Jedes Mal, wenn ich in der Früh aufwache, und er in einem mehr als abgefuckten Radius neben mir liegt, und schläft, denke ich mir immer "Hm. Ist das jetzt echt schon "so lang"? Mir kommt das dezent vor, wie Jahrzehnte." - Ist ein relativ verrücktes Gefühl, welches schwer zu beschreiben ist. 

Ich schau' auf meine Facebookliste, seh' "Web", und es ist so... überhaupt gar nichts aussagend.
Als wäre da nie etwas gewesen. Als hätte ich ihn mal vor ein paar Jahren eingeladen, weil ich sein Bild cool fand, oder so, und als hätten wir nie nur ein Wort miteinander gewechselt. Vor fünf Jahren hab' ich diese dummen Sprüche noch belächelt, weil ich es nie für möglich gehalten hätte, dass so etwas passiert, aber heute weiß ich es besser. Ich weiß heute so viele Dinge besser, als damals.

Heute, werd' ich in weniger als zwei Monaten 20.
Damals war ich noch 15. Wenn ich jetzt daran zurück denke... ich war so jung. So dumm. So naiv.
So gutgläubig. Vielleicht waren "wir" auch einfach nur zu jung, und vielleicht... ja vielleicht, hätte eine Freundschaft bestehen bleiben können. Und vielleicht... ist auch einfach alles vorbei, und ich sollte heute keinen Gedanken mehr daran "verschwenden".

Womit der heutige Post endet?
Purple Base.
Also die Musik von 2010 hat mir mehr zugesagt. Obwohl das eine wunderbare Ausnahme ist.
Und wer ist da die zweite Stimme? Gibt es überhaupt eine zweite Stimme? Wo kommt der Bass her?
Und warum hast du mir vorgesungen, und vorgespielt?
Und warum... kann ich nicht aufhören, darüber nachzudenken?


Montag, 21. April 2014

Die Iron-Man-Actionfigur.

Was möchte ich heute wieder unwichtiges loswerden?
Wer auch immer das verfolgt - ist auch nicht sonderlich von Bedeutung. Und wenn's nur ich bin. In drei Jahren, oder so - der weiß nicht, dass ich letzte Woche wieder auf DEM Bauernhof war. Nein.
Es geht hier nicht um "DEN Bassisten", sondern um "DEN Bauernhof".
Er ist 20 Minuten mit dem Bus von mir entfernt, und dort gibt es Kühe.
Weibliche Kühe, und männliche Kühe. Und Kälber.
Auf jeden Fall, werden sie dort nicht nur gezüchtet, und der Milch entbeutet, sondern schlachten sie auch die Bullen. Ich war auch einmal dabei, als sie zwei Bullen abgeholt haben.
Außerdem kommt jeden Mittwoch eine zerlegte Hälfte zurück, die sie zu einzelnen Fleischteilen verarbeiten, verpacken, und jeden Freitag in ihrem eigenen Hofladen verkaufen.
Zwischen Obst/Gemüse aus der Region, Eier und Joghurt eines nahen Händlers, und aus ihrer Milch lassen sie Käse machen. Alles in allem, schlachten sie alle nur erdenkliche Möglichkeit aus.


Was ich zu Anfang meines "Berichts" loswerden muss:
Diese Menschen, diese Landwirte/Bauern/Agrarwirte/Wasauchimmer, und ihre Helfer, sind eine der nettesten, zuvorkommensten, liebsten, herzlichsten, tollsten Menschen, denen ich JE begegnet bin.
Sie haben mir SO viel gezeigt, so viel gelernt, mich so viel machen lassen, mich aber auch nur so viel sehen lassen, dass ich ihnen so unendlich dankbar bin, das es unmöglich ist, es irgendwie in Worte zu fassen. Sie kümmern sich gut um ihre Tiere, und alle Rinder waren wohl auf, während ich dort war.
(Gut, es kann natürlich auch Ausnahmen geben, aber ich denke, das dem nicht der Fall ist. Vorallem, weil diese Rinder ihr Leben sind, ihr Verdienst, ihr Geld, ihre Arbeit, und sie dadurch ÜBERleben.)

Womit beginne ich?
Was habe ich mitbekommen, was haben sie erzählt, was habe ich aufgefasst, und was ist an mir vorbei gezogen?
Ich habe eine Kälbchengeburt mitbekommen. Ich glaube, wenn man das nicht kennt, ist es beim ersten Mal schon krass. Aber da ich ihnen vollkommen vetraut hab', war das nicht mal krass, sondern einfach nur interessant. Sie wollten das Kälbchen zwar "Lisa" nennen, aber ich habe "Isabella" besser gefunden (Gell, Hündchen?). Am Morgen, als ich mit in den Stall gekommen bin, durfte ich Isabella tränken. Und das Vieh war schon riesig, und hätte mich fast zwei Mal umgeschmissen. 

Das Fleisch, welches sie zerlegen, ist ja von ihrem Bullen, den sie grobe zwei Tage vorher abholen haben lassen, heißt: Es ist FRISCHES Fleisch. Nicht irgendein Fleisch, dass keine Ahnung wie viele Tage vorher geschlachtet worden ist, und dann zerlegt wurde, verpackt, nochmal genauso lange reisen musste, um im Supermarkt anzukommen, und wer weiß wie lange dort gelegen ist, ehe man es mitgenommen hat, um es zu verarbeiten, und zu essen. Wisst ihr, was ich meine?
Es wird knapp abgeholt, knapp geschlachtet, knapp zerlegt, knapp zurück gebracht, knapp weiter zerlegt, knapp verpackt, und dann zwei Tage später direkt verkauft. Und da es luftdicht verpackt wird, schmeckt es. Es schmeckt so frisch. So intensiv. So... zart. (Je nachdem, wie man es kocht... :D)

Dieses Gefühl, zu wissen, wo das Fleisch, das man verzehrt her kommt... dieses Wissen ist fast unbezahlbar. Ich für meinen Teil, fühle mich so viel besser, da ich weiß, wie es den Tieren dort geht, dass sie es nicht zwingend schlecht haben, und das sie durch gute Bedienungen gehen.

Da ich eh VIEL weniger Fleisch/Wurst/etc. esse (Bei Butter [Gut, man könnte Margarine als Ersatz nehmen.], Milch [Sojamilch, die einen recht eigenen Geschmack hat.], Sahne [Sojasahne habe ich noch nicht probiert.] und Eiern [Welchen Ersatz gibt es da?] ist es schwieriger, weil das ja fast überall ist, oder fast überall "Spuren" enthalten sind), fällt mir das eh nicht so schwer, auf das alles zu verzichten. Und ich möchte das wirklich runter schrauben. Ich habe mich schon an so einigen vegetarischen, und veganen Alternativen versucht, und ich muss sagen... ein Großteil davon ist so gar nichts für mich. Weil das einfach... man ist es nicht gewohnt, und es schmeckt seltsam.
Gut, es ist eh paradox, dass Vegetarier/Veganer einen Ersatz (!!!) für all das haben (wollen), wenn sie doch bewusst darauf verzichten. Das verstehe ich nicht so ganz.

Ich weiß jetzt auch, warum die Agrarwirte bei mir auf der Schule immer so hungrig sind. Und so gierig. Und so tierig. Weil sie harte, körperlich schwere Arbeit verrichten, und ihre Zellen diesen Nahrungsinput brauchen, um weiter arbeiten zu können. Es ist so unfassbar, wie viel meine "Bauern" nebenbei noch machen müssen, um über die Runden zu kommen. Wie viel sie an verschiedenen Orten verkaufen müssen, wie viel sie dafür rumräumen, rumfahren, rumreden, und rum... einfach rummachen müssen. Welch ein Arbeitsaufwand nicht nur beim Zerlegen, und Verpacken besteht, sondern bei der Direktvermarktung all ihrer Produkte. Wie sie den Leuten einschmeicheln müssen, damit sie ihre Waren kaufen, und sie jeden Monat auf's neue (Über)leben.

Es gibt eine Sache, die mir aufgefallen ist, die sich negativ auswirkt, aber die nichts mit den Rindern zu tun hat. Es geht um die Katzen, auf dem Hof. Ich liebe Katzen. Liebe Katzen. 
Aber die Katzen auf dem Hof, werden im Grunde wie Dreck behandelt. Sie werden weder kastriert, noch werden sie bei Krankheiten gepflegt, noch sonst etwas. Die Katzen dort "laufen nebenher", und ihnen ist völlig egal, was mit ihnen passiert. Wenn sie drauf gehen... war's eben so. Wieso sollten sie ihr Geld für diese Tiere ausgeben, die ihnen eh kein Geld einbringen?
Das hat mich so traurig gemacht. Denn wenn sie sich weiter vermehren, sind es irgendwann unendlich viel Katzen. Und es könnte eine Katzeninvasion geben, und die ganze Welt wird von Katzen beherrscht. (Ja. Wird unwahrscheinlich, aber man sollte keine Möglichkeiten außen vor lassen. Wer weiß, was letztendlich doch passiert, hm?)

Wer Bilder von Kühen, oder Katzen sehen will, der geht doch bitte hier drauf:
Instagram - Mein persönliches, virtuelles Fotoalbum.