Montag, 21. April 2014

Die Iron-Man-Actionfigur.

Was möchte ich heute wieder unwichtiges loswerden?
Wer auch immer das verfolgt - ist auch nicht sonderlich von Bedeutung. Und wenn's nur ich bin. In drei Jahren, oder so - der weiß nicht, dass ich letzte Woche wieder auf DEM Bauernhof war. Nein.
Es geht hier nicht um "DEN Bassisten", sondern um "DEN Bauernhof".
Er ist 20 Minuten mit dem Bus von mir entfernt, und dort gibt es Kühe.
Weibliche Kühe, und männliche Kühe. Und Kälber.
Auf jeden Fall, werden sie dort nicht nur gezüchtet, und der Milch entbeutet, sondern schlachten sie auch die Bullen. Ich war auch einmal dabei, als sie zwei Bullen abgeholt haben.
Außerdem kommt jeden Mittwoch eine zerlegte Hälfte zurück, die sie zu einzelnen Fleischteilen verarbeiten, verpacken, und jeden Freitag in ihrem eigenen Hofladen verkaufen.
Zwischen Obst/Gemüse aus der Region, Eier und Joghurt eines nahen Händlers, und aus ihrer Milch lassen sie Käse machen. Alles in allem, schlachten sie alle nur erdenkliche Möglichkeit aus.


Was ich zu Anfang meines "Berichts" loswerden muss:
Diese Menschen, diese Landwirte/Bauern/Agrarwirte/Wasauchimmer, und ihre Helfer, sind eine der nettesten, zuvorkommensten, liebsten, herzlichsten, tollsten Menschen, denen ich JE begegnet bin.
Sie haben mir SO viel gezeigt, so viel gelernt, mich so viel machen lassen, mich aber auch nur so viel sehen lassen, dass ich ihnen so unendlich dankbar bin, das es unmöglich ist, es irgendwie in Worte zu fassen. Sie kümmern sich gut um ihre Tiere, und alle Rinder waren wohl auf, während ich dort war.
(Gut, es kann natürlich auch Ausnahmen geben, aber ich denke, das dem nicht der Fall ist. Vorallem, weil diese Rinder ihr Leben sind, ihr Verdienst, ihr Geld, ihre Arbeit, und sie dadurch ÜBERleben.)

Womit beginne ich?
Was habe ich mitbekommen, was haben sie erzählt, was habe ich aufgefasst, und was ist an mir vorbei gezogen?
Ich habe eine Kälbchengeburt mitbekommen. Ich glaube, wenn man das nicht kennt, ist es beim ersten Mal schon krass. Aber da ich ihnen vollkommen vetraut hab', war das nicht mal krass, sondern einfach nur interessant. Sie wollten das Kälbchen zwar "Lisa" nennen, aber ich habe "Isabella" besser gefunden (Gell, Hündchen?). Am Morgen, als ich mit in den Stall gekommen bin, durfte ich Isabella tränken. Und das Vieh war schon riesig, und hätte mich fast zwei Mal umgeschmissen. 

Das Fleisch, welches sie zerlegen, ist ja von ihrem Bullen, den sie grobe zwei Tage vorher abholen haben lassen, heißt: Es ist FRISCHES Fleisch. Nicht irgendein Fleisch, dass keine Ahnung wie viele Tage vorher geschlachtet worden ist, und dann zerlegt wurde, verpackt, nochmal genauso lange reisen musste, um im Supermarkt anzukommen, und wer weiß wie lange dort gelegen ist, ehe man es mitgenommen hat, um es zu verarbeiten, und zu essen. Wisst ihr, was ich meine?
Es wird knapp abgeholt, knapp geschlachtet, knapp zerlegt, knapp zurück gebracht, knapp weiter zerlegt, knapp verpackt, und dann zwei Tage später direkt verkauft. Und da es luftdicht verpackt wird, schmeckt es. Es schmeckt so frisch. So intensiv. So... zart. (Je nachdem, wie man es kocht... :D)

Dieses Gefühl, zu wissen, wo das Fleisch, das man verzehrt her kommt... dieses Wissen ist fast unbezahlbar. Ich für meinen Teil, fühle mich so viel besser, da ich weiß, wie es den Tieren dort geht, dass sie es nicht zwingend schlecht haben, und das sie durch gute Bedienungen gehen.

Da ich eh VIEL weniger Fleisch/Wurst/etc. esse (Bei Butter [Gut, man könnte Margarine als Ersatz nehmen.], Milch [Sojamilch, die einen recht eigenen Geschmack hat.], Sahne [Sojasahne habe ich noch nicht probiert.] und Eiern [Welchen Ersatz gibt es da?] ist es schwieriger, weil das ja fast überall ist, oder fast überall "Spuren" enthalten sind), fällt mir das eh nicht so schwer, auf das alles zu verzichten. Und ich möchte das wirklich runter schrauben. Ich habe mich schon an so einigen vegetarischen, und veganen Alternativen versucht, und ich muss sagen... ein Großteil davon ist so gar nichts für mich. Weil das einfach... man ist es nicht gewohnt, und es schmeckt seltsam.
Gut, es ist eh paradox, dass Vegetarier/Veganer einen Ersatz (!!!) für all das haben (wollen), wenn sie doch bewusst darauf verzichten. Das verstehe ich nicht so ganz.

Ich weiß jetzt auch, warum die Agrarwirte bei mir auf der Schule immer so hungrig sind. Und so gierig. Und so tierig. Weil sie harte, körperlich schwere Arbeit verrichten, und ihre Zellen diesen Nahrungsinput brauchen, um weiter arbeiten zu können. Es ist so unfassbar, wie viel meine "Bauern" nebenbei noch machen müssen, um über die Runden zu kommen. Wie viel sie an verschiedenen Orten verkaufen müssen, wie viel sie dafür rumräumen, rumfahren, rumreden, und rum... einfach rummachen müssen. Welch ein Arbeitsaufwand nicht nur beim Zerlegen, und Verpacken besteht, sondern bei der Direktvermarktung all ihrer Produkte. Wie sie den Leuten einschmeicheln müssen, damit sie ihre Waren kaufen, und sie jeden Monat auf's neue (Über)leben.

Es gibt eine Sache, die mir aufgefallen ist, die sich negativ auswirkt, aber die nichts mit den Rindern zu tun hat. Es geht um die Katzen, auf dem Hof. Ich liebe Katzen. Liebe Katzen. 
Aber die Katzen auf dem Hof, werden im Grunde wie Dreck behandelt. Sie werden weder kastriert, noch werden sie bei Krankheiten gepflegt, noch sonst etwas. Die Katzen dort "laufen nebenher", und ihnen ist völlig egal, was mit ihnen passiert. Wenn sie drauf gehen... war's eben so. Wieso sollten sie ihr Geld für diese Tiere ausgeben, die ihnen eh kein Geld einbringen?
Das hat mich so traurig gemacht. Denn wenn sie sich weiter vermehren, sind es irgendwann unendlich viel Katzen. Und es könnte eine Katzeninvasion geben, und die ganze Welt wird von Katzen beherrscht. (Ja. Wird unwahrscheinlich, aber man sollte keine Möglichkeiten außen vor lassen. Wer weiß, was letztendlich doch passiert, hm?)

Wer Bilder von Kühen, oder Katzen sehen will, der geht doch bitte hier drauf:
Instagram - Mein persönliches, virtuelles Fotoalbum.

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