Montag, 7. Mai 2012

Der Topf mit Nieten.




Mit dem kleinen Grabschehändchen greift sie in einen sprudelnden Topf. Der Sprudel ist regenbogenfarbiger Rauch, der nach Früchten riecht, und sie wundervoll benebelt. Heraus zieht die Kleine, eine Figur. Eine zappelnde Figur. Es ist die Abbildung eines Menschen, nur um einiges verkleinert. Sozusagen eine Miniaturausgabe dessen. Er zappelt, schlägt mit seinen kleinen Beinchen um sich, und quietscht "Lass' mich los! Du glaubst nur, dass ich der Richtige bin, aber das ist eine Lüge! Du steigerst dich da in etwas hinein, was dir am Ende eh nur weh tun wird! So hör' doch bitte auf mich!" Sie jedoch, geizig, gierig, und verliebt wie sie ist, achtet auf keine der Warnsignale. Sie stürzt sich hinein, in den Topf voller Nieten, greift wahllos immer & immer wieder hinein, ergötzt sich an dieser, und wenn sie ausgelutscht ist, bricht sie in Tränen aus, und schimpft, wie ungerecht & gemein die Welt doch ist, und das alle Jungs einfach Arschlöcher sind. Ob es traurig ist, oder witzig, da streiten sich die großen Geister drüber, aber sie lernt einfach nicht aus ihren Fehlern. Sie stürzt sich wieder in die gleiche Schlucht, und die selben Zacken ritzen ihr den Bauch auf. Jeder weiß, dass sie keine Gefühle mehr hat. Weder für andere, noch für sich selbst. Doch die Scharade die sie spielt, ist wunderbar. Eine Meisterleistung aus Make-Up in ihrem Gesicht, die die Tränen die sie ihrer Vergangenheit, und den Typen die sie verarscht haben perfekt übermalt. Man wird nie erfahren, was dieses Mädchen denkt, denn letztendlich wird sie sich nie selbst finden.

Gewidmet ist dieser Text, all jenen, die sich krampfhaft an 'Liebe' festhalten, immer wieder einen neuen Kerl am Start haben, der doch angeblich 'die Liebe ihres Lebens' ist. Ich hoffe, ihr werdet irgendwann glücklich.

Weil er zwar nicht zugibt, Gefieder zu haben, aber ich dennoch immer darunter hervorkrieche, wenn ich aufwache! ♥.

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