Sonntag, 26. September 2010

„Alles ist erlaubt, alles außer schweigen.“ - Emmi Rothner.

Die Sucht ist nicht zu bekämpfen.
Bis zu Seite 196:

„Vielleicht habe ich Ihnen Unrecht getan. Vielleicht habe ich durch meine vorschnelle Schuldzuweisung etwas zwischen uns zerstört. Ich weiß gar nicht, was schlimmer wäre, von Ihnen 'betrogen' worden zu sein oder mit einer Attacke blinden Misstrauens unser behutsam angebautes und sorgsam gepflegtes Pflänzchen Vertrauen aus der Erde gehoben zu haben.“ - Emmi Rothner.

„Ich habe, das möchte ich Ihnen gestehen, schon lange mit niemandem so heftige Gefühle ausgetauscht wie mit Ihnen.“ - Emmi Rothner.

„Ständig passt man seine Gefühle der Umgebung an, schont die, die man liebt, schlüpft in die hundert kleinen Alltagsrollen, balanciert, tariert aus, wiegt ab, um das Gesamtgefüge nicht zu gefährden, weil man selbst ein Teil davon ist.“ - Emmi Rothner.

„Sie nehmen mich so, wie ich bin. Manchmal bremsen Sie mich, gewisse Dinge ignorieren Sie, manches kommt Ihnen in die falsche Kehle. Aber Ihre Ausdauer, an mir dran zu bleiben, zeigt mir, dass ich so sein darf, wie ich bin.“ - Emmi Rothner.

„Das heißt: Mag da jemand schon die Emmi, die sich gehen lässt, die sich überhaupt nicht bemüht, gut dazustehen, die mit Feuereifer ihre negativen Eigenschaften hervorkehrt – ja, Leo, ich bin eifersüchtig, misstrauisch, ich bin ein bisschen neurotisch, ich habe keine prinzipiell extrem hohe Meinung vom anderen Geschlecht, vom eigenen übrigens auch nicht – jetzt habe ich den Faden verloren, also: Mag da jemand schon die Emmi, die sich gar nicht bemüht, gut zu sein, die eher ihre sonst unterdrückten Schwächen auslebt, wie mag er dann erst die Emmi, wie sie wirklich lebt, weil sie weiß, dass man sich den anderen nur bedingt zumuten kann, wie man ist, ein Bündel von Launen, ein Container von Selbstzweifel, eine Komposition der Unstimmigkeiten.“ - Emmi Rothner.

„Ich bin so ein Mensch: Ich muss vom Schlimmsten ausgehen, damit ich Immunkräfte aufbauen kann, mit denen ich es dann ertrage, wenn es sich wirklich als wahr herausstellt.“ - Emmi Rothner.

„Sie wühlt mich auf, regt mich auf, ich könnte sie manchmal auf den Mond schießen, aber genauso gerne hole ich sie mir von dort wieder herunter. Ich brauche sie nämlich hier auf der Erde. Sie kann zuhören. Sie ist klug. Sie ist witzig. Und, was das Wichtigste ist: Sie ist für mich da.“ - Leo Leike.
„Ich denke nicht daran, meine Zelte unter Ihrer Hirnrinde freiwillig abzubrechen. Ich möchte, dass wir uns weiter schreiben. Und ich möchte, dass wir uns auch persönlich kennen lernen. Wir haben alle der Vernunftbegabung des Menschen entsprechend, logischen, nahe liegenden, richtigen Zeitpunkte dafür bereits versäumt. Wir haben die simpelsten Spielregeln des Miteinanders negiert. Wir sind alte innige Freunde, gegenseitige Alltagsstützen, ja manchmal sind wir sogar ein Liebespaar. Und bei alldem fehlt uns der natürliche Anfang der Begegnung. Wir werden ihn nachhholen, ganz bestimmt! Wie wir das anstellen, ohne etwas von dem, was uns beide ausmacht, zu verlieren, weiß ich noch nicht. Wissen sie´s?“ - Leo Leike.

„Ich habe meine E-Mail bewusst mit Marlene begonnen. Ich wünsche mir nämlich, dass wir uns mehr aus unserem Leben erzählen. Ich will nicht mehr so tun, als gäbe es nur uns zwei. Ich will wissen, wie Sie Ihre Ehe meistern, wie Sie mit den Kindern zurechtkommen und all diese Dinge. Es wäre schön, wenn Sie mir auch Ihre Sorgen mitteilen. Es tröstet mich zu wissen, dass nicht nur ich welche habe. Es tut mir gut, darauf einzugehen. Es ehrt mich, in Ihr engstes Vertrauen gezogen zu werden.“ - Leo Leike.

„Die Möbel starren mich vorwurfsvoll an. Sie wittern Verrat. Sie drohen mir: Wehe, du verrätst, wie teuer wir waren, welche Farbe wir haben und welches Design! Das Piano sagt: Wehe, du erzählst ihm, dass Bernhard dein Klavierlehrer war! Und wie ihr euch das erste Mal geküsst habt und wie ihr auf mir gesessen seit und euch geliebt habt. Das Bücherregal fragt: Wer ist überhaupt dieser Leo? Was tut er hier? Warum verbringst du so viele Stunden mit ihm? Warum greifst du so selten auf mich zurück? Warum bist du so nachdenklich geworden? Der CD-Player sagt: Vielleicht kommt es noch so weit, und du wirst nicht mehr Rachmaninow spielen – du weißt, du und Bernhard, euch verbindet nicht zuletzt die Musik -, sondern du wirst dir anhören, was dieser Leo gerne hört, vielleicht die Sugar Babes! Einzig und allein das Weinregal hält dagegen: Also ich habe nichts gegen diesen Leo, wir drei harmonieren gut miteinander. Das Bett aber gebärdet sich bedrohlich: Emmi, wenn du hier liegst, dann träume nicht von anderswo. Lass dich hier nie mit diesem Leo erwischen! Ich warne dich!
Leo, ich kann es nicht. Ich kann Ihnen diese Welt nicht mitteilen. Sie können niemals ein Teil davon werden. Sie ist zu kompakt. Sie ist eine Festung. Kann nicht erobert werden, duldet keine Eindringlinge, hält geschlossen dagegen. Leo, wir beide müssen 'draußen' bleiben, das ist unsere einzige Chance, sonst verliere ich Sie.“ - Emmi Rothner.

„Nähe ist nicht die Unterbrechung von Distanz, sondern ihre Überwindung.“ - Emmi Rothner.

„Spannung ist nicht der Mangel an Vollkommenem, sondern das stete Zusteuern darauf und das wiederholte festhalten daran.“ - Emmi Rothner.

„Beide Nicht-Liebenden schöpfen aus der Sehnsucht nach der Liebe des anderen ihre Leidenschaft.“ - Emmi Rothner.

„Sie hat gesagt, siehst du, Emmi, genauso einen Mann hätte ich gerne, einen, der lieber eine E-Mail von mir haben will als Sex. Sex wollen alle Männer. Klasse hat einer, der nicht das eine, sondern das andere von mir will: Post!“ - Emmi Rothner.

„Hallo Leo, wie geht es Ihnen? Wahnsinnig heiß heute. Ich weiß schon nicht mehr, was ich ausziehen soll.“ - Emmi Rothner.

„Wahnsinnig heiß, in der Tat! Wenn Sie mir schreiben: „Ich weiß schon nicht mehr, was ich ausziehen soll“, dann heißt das, Sie wollen, dass ich mir vorstelle, wie das aussieht, wenn Emmi schon nicht mehr weiß, was sie ausziehen soll. Gewonnen, Emmi: Ich stelle es mir vor.“ - Leo Leike.
„Was davon ist nur aus der Situation so entstanden, in der wir uns kennen gelernt haben? Was davon ist nur für den Augenblick bestimmt? Was aber könnte Bestand haben? - Das sind die Fragen, die jeder nur einzeln für sich beantworten kann.“ - Leo Leike.

„Hallo Leo, wie geht es Ihnen beim 'Entwickeln der Dinge'? Haben Sie und Mia Ihre Gefühle schon ein bisschen auseinander soritert? Wissen Sie schon, was nur 'für den Augenblick' ist, und was 'Bestand' haben könnte? Haben Sie schon 'jeder für sich' ein paar 'Fragen einzeln beantwortet'?“ - Emmi Rothner.

„Ach, ich sehne mich nach dem alten Leo, der gesagt hat, was zu sagen war, und der gefühlt hat, was zu fühlen war. Ich sehne mich so sehr nach ihm!!!“ - Emmi Rothner.

„Emmi, ich war über Monate keinem Menschen näher als Ihnen. Und ich war (und bin) so froh, dass unsere Versuche, uns 'physisch' zu begegnen, allesamt gescheitert sind. Es ist mir egal, wie Sie aussehen, solange ich Sie so sehen kann, wie ich Sie sehen will. Ich bin dankbar, dass ich nicht erfahren muss, dass Sie in Wirklichkeit eine andere sind als 'meine Heldin Emmi aus meinem E-Mail Roman'. Da sind Sie perfekt, die Schönste der Welt, da kommt keine an Sie heran.“ - Leo Leike.

„Ich hab Mia versucht zu erklären, dass ich für Emmi so eine Art 'Außenwelt' bin, ein bisschen Ablenkung vom Familienalltag. Und einer, der sie schätzt und mag, so wie sie ist, ohne dass sie anwesend sein muss. Sie muss nur schreiben, sonst gar nichts.“ - Leo Leike.

Emmi Rothner: „Ich kann heute nicht schlafen. Habe ich Ihnen eigentlich schon einmal vom Nordwind erzählt? Ich vertrage keinen Nordwind, wenn mein Fenster offen ist. Es wäre schön, wenn Sie mir noch ein paar Worte schreiben. Schreiben Sie einfach: „Dann schließen sie das Fenster.“ Dann werde ich Ihnen erwidern: Bei geschlossenem Fenster kann ich nicht schlafen.“
Leo Leike: „Schlafen Sie mit dem Kopf zum Fenster?“
Emmi Rothner: „LEO!!!! - Ja, ich schlafe mit dem Kopf schräg zum Fenster.“
Leo Leike: Und wenn sie sich um 180 Grad wenden und mit den Zehen schräg zum Fenster schlafen?“
Emmi Rothner: „Das geht nicht, da fehlt mir der kleine Nachttisch mit Leselampe.“
Leo Leike: „Zum Schlafen brauchen Sie doch keine Leselampe.“
Emmi Rothner: „Nein, aber zum Lesen.“
Leo Leike: „Dann lesen Sie – und danach drehen Sie sich um und schlafen mit den Zehen schräg zum Fenster ein.“
Emmi Rothner: „Wenn ich mich umdrehe, bin ich wieder wach und muss wieder lesen, damit ich einschlafen kann. Und dann fehlt mir das Nachtkästchen mit Leselampe.“
Leo Leike: Ich hab`s! Stellen Sie es einfach auf die andere Seite vom Bett.“
Emmi Rothner: „Geht nicht, das Kabel der Lampe ist zu kurz.“
Leo Leike: Schade, ich hätte hier ein Verlängerungskabel.“
Emmi Rothner: „Mailen Sie es mir rüber!“
Leo Leike: „Okay, ich schicke es als Dokument.“
Emmi Rothner: „Danke, ich hab´s erhalten. Tolles Kabel, ewig lang! Ich stecke es jetzt an.“
Leo Leike: „Passen Sie nur auf, dass Sie in der Nacht nicht darüber stolpern.“
Emmi Rothner: „Ach, ich werde so tief und fest schlafen, dank Ihnen und Ihrem Kabel!“
Leo Leike: „Da kann der Nordwind jetzt blasen, wie er will.“
Emmi Rothner: „Leo, ich hab Sie sehr, sehr gern. Sie sind fantastisch gut gegen Nordwind.“

Leo Leike: „Schon traurig, Emmi, wir haben uns nichts mehr zu sagen.“
Emmi Rothner: „Vielleicht hatten wir uns nie was zu sagen.“
Leo Leike: „Dafür haben wir ganz schön viel miteinander geredet.“
Emmi Rothner: „Wir haben stumm geredet. Alles leere Worte.“

„Leo, sind Sie noch da, wenn ich zurückkomme? Ich muss das wissen. Mit 'da' meine ich …, was meine ich eigentlich? Ich meine: Einfach da. Sie verstehen schon, was ich meine. Ich habe Angst, dass Sie mir verloren gehen. Von mir aus Bremse. Von mir aus Stillstand. Von mir aus stumme, leere Worte. Aber stumme, leere Worte MIT Ihnen, nicht ohne sie!“ - Emmi Rothner.

„Ich bin immer da, für Sie, auch bei Stillstand. Wir werden sehen, wie es uns nach diesen vierzehn Tagen 'Pause' gehen wird. Vielleicht tut sie uns gut. Ich finde, wir haben uns in den letzten Tagen schon recht schön darauf eingeschrieben.“ - Leo Leike.

Emmi Rothner: „Eins noch, bevor ich wegfliege, Leo. Bitte ehrlich! Haben Sie das Interesse an mir verloren?“
Leo Leike: „Wenn ich sehe, dass eine E-Mail von Ihnen einlangt, klopft mein Herz. Das ist heute so wie gestern und vor sieben Monaten.“

Emmi Rothner: „Frage: Wie tun wir weiter?“
Leo Leike: „5.) Wie wir weiter tun? - Da gibt es exakt drei Möglichkeiten: Weiter wie bisher. Aufhören. Treffen.“

Leo Leike: „Letzte Nacht habe ich intensiv von Ihnen geträumt, Emmi.“
Emmi Rothner: „Tatsächlich? Das ist mir auch schon passiert. Ich meine, dass ich intensiv von Ihnen geträumt habe. Was verstehen Sie eigentlich unter 'intensiv'? War der Traum nur irgendwie intensiv oder wenigstens hocherotisch?“
Leo Leike: „Ja, hocherotisch!“

Emmi Rothner: „Versäumen wir nicht den vielleicht letzten sinnvollen Zeitpunkt dafür. Was riskieren Sie dabei? Was haben Sie zu verlieren?“
Leo Leike: „1.) Sie. 2.) Mich. 3.) Uns.“

„Wir können das nicht leben, was wir schreiben. Wir können die vielen Bilder nicht ersetzen, die wir uns voneinander ausmalen.“ - Leo Leike.

„Emmi, wir haben dann für immer das entmythologisierte, aufgedeckte, entzauberte, enttäuschte, aufgesprungene Spiegelbild des anderen vor Augen. Wir werden nicht mehr wissen, was wir einander schreiben sollen. Wir werden nicht mehr wissen, wozu wir einander schreiben sollen. Und irgendwann später einmal werden wir uns im Kaffeehaus oder in der U-Bahn begegnen. Wir werden versuchen, einander nicht zu erkennen oder einander zu übersehen, wir werden uns schnell voneinander abwenden. Wir werden uns genieren, was aus unserem 'uns' geworden ist, was davon geblieben ist. Nichts. Zwei einander fremde Menschen mit einer gemeinsamen Scheinvergangenheit, von der sie sich so lange so schamlos betrügen hatten lassen.“ - Leo Leike.

„“Du Schatz, ich treffe heute Abend einen Mann, mit dem ich seit einem Jahr korrespondiere, meistens täglich mehrmals, von 'Guten Morgen' bis 'Gute Nacht'. Oft ist er der Erste am Tag, der etwas von mir erfährt. Oft ist er der Letzte, dem ich noch etwas mitteile, bevor ich mich schlafen lege. Und in der Nacht, wenn ich nicht einschlafen kann, wenn der Nordwind bläst, dann komme ich nicht zu dir, Schatz. Nein, dann schreibe ich diesem Mann eine E-Mail. Und er schreibt mir zurück. Der Typ tut nämlich verdammt gut gegen Nordwind in meinem Kopf. Was wir uns so schreiben? Ach, nur Persönliches, nur über uns, wie das so wäre mit uns, wenn ich dich nicht hätte, Schatz, dich und die Kinder. Ja, und wie gesagt, heute Abend treffe ich ihn ...“.“ - Leo Leike.

„1.) Weil Sie gerne Zeit mit Menschen verbringen, die Sie mögen. Zeit 'mit Freunden oder solchen, die es noch werden könnten'.“ - Leo Leike.

„Sie sind kein normaler Freund für mich. Sie bedeuten mir viel, viel mehr. Sie sind für mich. Sie sind. Sie sind der, der mir meine ungestellten Fragen beantwortet: Ja, ich fühle mich einsam, und deshalb schreibe ich Ihnen!“ - Emmi Rothner.

Emmi Rothner: „Es war grauenhaft! Sie mag nicht, wie ich über Bernhard rede. Sie mag nicht, wie ich über meine Ehe rede. Sie mag nicht, wie ich über meine Familie rede. Sie mag nicht, wie ich über meine E-Mails rede. Sie mag nicht, wie ich über meinen … wie ich über Leo rede. Sie mag nicht, wie ich rede. Sie mag nicht, dass ich rede. Sie mag nicht. Sie mag mich nicht.“
Leo Leike: „Warum reden Sie auch über solche Sachen? Ich dachte, Sie wollten mit ihr eine Bar-Tour machen, wie in alten Zeiten.“
Emmi Rothner: „Alte Zeiten kann man nicht wiederholen. Wie schon der Name sagt, sind diese Zeiten alt. Neue Zeiten können nie wie alte Zeiten sein. Wenn sie es versuchen, wirken sie alt und verbraucht, so wie diejenigen, die sie herbeisehnen. Man soll nie alten Zeiten nachtrauern. Wer alten Zeiten nachtrauert, der ist alt und trauert. Soll ich Ihnen etwas verraten? Ich wollte nichts wie nach Hause – zu Leo.“
Emmi Rothner: „Das ist schön, dass ich mitunter schon Ihr Zuhause bin!“

„Wenn etwas gut funktioniert, kann es nicht so schlecht sein, odr? Schlecht ist es erst, wenn es nicht mehr gut funktioniert. Dann müsste man sich fragen: Wieso funktioniert es nicht mehr so gut? Oder: Kann es überhaupt besser funktionieren?“ - Leo Leike.

„Okay. Gute Restnacht, Leo. Danke, dass Sie da sind. Danke, dass Sie mich aufgefangen haben. Danke, dass es Sie gibt. Danke!“ - Emmi Rothner.

„Das ist sicher gut gegen Nordwind.“ - Emmi Rothner.

„Wir machen kein Licht an. Ganz im Dunkeln. Nur ein paar Küsse, Emmi. Ist das was Böses? Ist das Betrug? Was ist Betrug? Eine E-Mail? Oder eine Stimme? Oder ein Geruch? Oder ein Kuss? Ich möchte jetzt bei Ihnen sein. Ich möchte mit Ihnen umschlungen sein. Nur eine Nacht mit Emmi verbringen. Ich mache die Augen zu. Ich muss nicht wissen, wie sie aussieht. Ich muss sie nur riechen und küssen und spüren, ganz nah. Ich lache vor Glück. Ist das Betrug, Emmi?“ - Leo Leike.

„Diese lebendige, sprühende, kecke, bildhübsche junge Frau begann, unsere Trümmer aufzusammeln, ganz von selbst, ohne sich etwas davon zu versprechen oder zu erwarten. Solche außergewöhnlichen Menschen sind in die Welt gesetzt, um die Traurigkeit zu bekämpfen. Ganz wenige gibt es von ihnen.“ - Leo Leike.

„Haben Sie einmal Sex mit ihr. EINMAL – (ich wähle dafür eindringliche Blockbuchstaben, wie meine Frau es tut.) EINMAL. NUR EINMAL! Lassen Sie das das Ziel Ihrer schreiberisch aufgebauten Leidenschaft sein. Fixieren sie damit den Schlusspunkt. Geben Sie Ihrem E-Mail Verkehr die Krönung – und stellen Sie ihn danach ein.“ - Bernhard Rothner.

„Ich bin mit den Gedanken rund im die Uhr bei Ihnen.“ - Leo Leike.

„Ich bin nicht glücklich – ohne Sie. Zu meinem Glück gehören E-Mails von Leo. Zu meinem Glück fehlen mir E-Mails von Leo. Zu meinem Pech fehlen mir diese E-Mails zu meinem Glück gerade sehr. Seit ich Ihre Stimme kenne, fehlen sie mir gleich dreimal so sehr.“ - Emmi Rothner.

„Mia behauptet, ich habe mich auf sonderbare Weise, nämlich schriftlich, in Sie verliebt, Leo. Sie meint, ich kann ohne Sie derzeitig gewissermaßen nicht leben, zumindest nicht glücklich.“ - Emmi Rothner.

„Alles ist erlaubt, alles außer schweigen.“ - Emmi Rothner.

„Was Ihnen fehlt, dürfte lediglich ein bisschen außereheliches Abenteuer im Kopf sein, etwas Kosmetik für Ihren abgeschminkten Gefühlsalltag. Darauf gründet sich Ihre Zuneigung zu mir. Darauf stützt sich unsere Schreib-Beziehung. Sie stiftet vermutlich mehr Verwirrung, als sie auf Dauer bereichernd für Sie wäre.“ - Leo Leike.

„Zuerst sehe ich sie, dann höre ich ihre Stimme, dann rieche ich sie, dann küsse ich sie vielleicht. Und irgendwann später werde ich ihr wohl auch eine E-Mail schreiben. Der umgekehrte Weg, den wir beide beschritten haben, war und ist wahnsinnig aufregend, aber er führt nirgendwohin.“ - Leo Leike.

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