Sonntag, 26. September 2010

Flyleaf.

'Flyleaf' nennt man im englischen die erste unbedruckte Seite im Buch, auf welche man eine Widmung für eine bestimmte Person schreiben kann.

Anderweitig ist 'Flyleaf' auch eine Post-Grunge Band aus Texas.

Ich mag es, Fotos zu machen, die etwas bestimmtes ausdrücken.
Das Datum, der '15.07.10' ist ein besonderer Tag, von welchem nur zwei Leute wissen, was an diesem passiert ist.
Ich - da ich es mir mit Tusche und Sicherheitsnadel in die Haut gestochen habe - und jemand anders.

Wie man vielleicht erkennen kann, ist dieses Bild nicht bearbeitet. Ich halte nicht wirklich viel von Bildbearbeitung einer Person, da diese alles kaschiert, und die Wirklichkeit verdeckt.
Die Pickel sind echt, genauso wie die Sommersprossen.


Mag zwar sein, das jetzt vielleicht der Großteil mit Worten wie "Warum hat sie sich das als 'Tattoo' gestochen?! Ist die dumm, oder so?!" protestiert, jedoch... was kann ich dazu schreiben?
Kann sein.
Jeder ist auf seine Art und Weise 'dumm'.
Jeder macht 'Fehler', die er am Ende bereut, und wieder rückgängig machen möchte.
Jeder steckt mal so tief in der Scheiße, das er keinen Ausweg sieht.
Jeder fühlt sich in bestimmten Situationen alleine gelassen, das Kurzschlusshandlungen entstehen.
Jeder wünscht sich doch nur das 'perfekte' 'Ende'.
Ich mag nicht gemein klingen, nicht verbittert, und auch nicht altklug, aber...
es gibt kein 'perfektes Ende'.
Es gibt auch nichts für immer konstantes, bindendes, und vertrautes.
Der Kreisel des Lebens dreht sich, du bleibst stehen, und die Dinge - die allzu bekannt und wichtig für dich sind - werden wie bei einem riesigen Wirbelsturm weiter gerissen, woraufhin sich dir andere Tatsachen entgegen schleudern.
"Das Geben und Nehmen."
Der Großteil der menschlichen Bevölkerung nimmt leider, und gibt nichts.
Damit möchte ich nicht sagen, das man immer für irgendwelche Organisationen spenden soll, die zerstörte Städte neu errichten, oder Menschen helfen.
Nein.
Ich möchte damit nur sagen, das man nicht immer nur an sich denken soll, sondern auch an andere Leute.
Als 'Vorzeigeobjekt' kann ich in diesem Fall nicht herhalten.
Ich mache es zu vielen Menschen zu viel recht, stecke dafür selbst ein, und zerstöre mich damit innerlich.
Das ist einer meiner Charakterzüge, dafür kann ich nichts.
Und ändern - so sehr ich es versuche - geht auch nicht.
Um es in dem Fall mit den klugen Worten der Emmi Rothner auszudrücken:
„Ständig passt man seine Gefühle der Umgebung an, schont die, die man liebt, schlüpft in die hundert kleinen Alltagsrollen, balanciert, tariert aus, wiegt ab, um das Gesamtgefüge nicht zu gefährden, weil man selbst ein Teil davon ist.“ 

"Wo es hinführen soll? Dort, wo es hinführt. Würde es nicht dort hinführen, dann soll es auch nicht dort hinführen. Also führt es ohnehin dort hin, wo es hinführen soll.“ - Emmi Rothner.
Wo führt es denn hin?
Entweder, oder?
Alles, oder nichts?
Der ganze Körpereinsatz, die ganzen Gefühle, und völlige Kraft, oder das Loslassen von so langer, intensiver, liebevoll gehüteter 'Anziehung'?
Erfordertes Vertrauen, und gewisse Zuneigung.
Es hat schon an einen Ort geführt.
Frägt sich nur, ob es richtig war.
Und, ob es wieder dorthin führt.
Durch nichts sind wir gebunden.
Nichts.
Sind es heute nicht, waren es gestern nicht, und auch nicht vor 1 Jahr, 21 Tagen, und 3 Monaten.
Hatten wir uns eigentlich je etwas zu sagen?
Werden wir uns weiterhin etwas zu sagen haben?
'Ausschlaggebendes', 'zukunftsveränderndes', oder einfaches Blabla, da wir nicht mehr wissen, was wir miteinander anfangen sollen?
Während ich mal wieder an meiner berühmten Schlucht stehe, bist du sicher wieder der Meinung, ich würde übertreiben.
Leider übertreibe ich zu oft.
„Ich bin so ein Mensch: Ich muss vom Schlimmsten ausgehen, damit ich Immunkräfte aufbauen kann, mit denen ich es dann ertrage, wenn es sich wirklich als wahr herausstellt.“ - Emmi Rothner.

Ich weiß nicht, wie du reagieren wirst.
Ich weiß es nicht.
Alles, oder eben nichts?
Aufstehen, oder liegen bleiben?
Glück, oder Trauer?
Abgrundtiefe Dunkelheit, oder hell erstrahlendes Licht?
Ein Lächeln, oder Tränen?
Ich hab Angst.
"du tust mitlerweile längst nicht mehr das was du sonst getan hast"
Vielleicht.
Ich möchte... das es... weiß auch nicht.
Zitieren wir es mit Emmi Rothner´s Worten:
„Ach, ich sehne mich nach dem alten Leo, der gesagt hat, was zu sagen war, und der gefühlt hat, was zu fühlen war. Ich sehne mich so sehr nach ihm!!!“

Gut, das Leben ist eben leider kein Wunschkonzert...
doch manchmal könnte man doch nur EINMAL 'Glück' haben.
In einer Form, die sich auszahlt.

Ich könnte mich jetzt schon wieder verkrümeln, in mein Bett, einrollen, alles verdunkeln, und nur in Gedanken versinken. Mit Flyleaf im Ohr...
Im Grunde genommen sind wir alle nur unscheinbare kleine Fleckchen, auf dieser viel zu groß geratenen Erde.

Abschließend hier noch: "Du bringst Farbe in einen Raum, der sich grau in grau hält über Stunden. Auch wenn´s nur über ICQ ist."


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