Mittwoch, 30. März 2011

"Ein Killer und ein Florist gehen auf eine Party."

Chaosprinz, Kapitel 39.
Im Ungleichgewicht dazu:
Rise Against, This Is Letting Go.

Wieso ich mir den 39. Kapitel-Namen, von "Chaosprinz" für diesen Blog-Post-Titel herauspicke?
1. Weil ich wieder mal zeigen wollte, wie toll "LibbyReads" doch ist, und wie schandhaft es sein kann, wenn man die Geschichte NICHT gelesen hat. Gut... ja. "BOYS LOVE" ist nicht jedermanns Sache, aber hey!
Die Sex-Szenen kann man überspringen:):D

2. Der Großteil des Gedanken, der dahinter steckt, verbirgt sich im eigentlichen Kapitel.
Es ist... ein Spiel.
Ein Spiel des "Neuanfangs", hinter all dem, was schon passiert ist.
Etwas erhellendes, etwas erfrischendes, etwas ungezwungenes.
Etwas, was nur in Geschichten funktioniert.

" Ich seufze.
„Gut, dann tun wir einfach so, als seien wir andere Menschen, vollkommen Fremde, die sich heute Abend rein zufällig auf einer kleinen Studentenparty kennen gelernt haben.“

Alex verdreht die Augen.
„Bambi, lass den Mist.“
„Wieso Mist? Wünschst du dir nicht auch manchmal jemand anderes zu sein und einfach für ein paar Stunden ein anderes Leben zu führen?“
„Doch natürlich wünsche ich mir so etwas hin und wieder, aber Bambi…“

„Bambi? Ich kenne niemanden der so heißt. Seltsamer Name, wenn du mich fragst. Wer nennt denn sein Kind so? Da könnten einen die Eltern ja auch gleich Dumpfbacke oder Mäusepimmelchen nennen.“ Ich strecke Alex meine Hand entgegen und lächle ihn mit gelassener Miene an. „Mein Name ist Bonaparte, Napoléon Bonaparte. Aber du darfst mich Léon nennen.“

Alex muss grinsen.
„Geht das Spiel schon los?“
„Welches Spiel?“, frage ich und schaue ihn leicht irritiert an. „Hast du mal eine Zigarette für mich?“
„Im Ernst, Bambi?“
„Was soll das denn immer mit diesem ‚Bambi’? Würde es dir gefallen, wenn ich dich einfach Winnie Puh nennen würde? Wir kennen uns doch überhaupt nicht. Und nun her mit meiner Zigarette.“

Alex grinst und reicht mir einen dieser todbringenden Nikotinstängel.
„Danke.“ Ich stecke mir das Ding in den Mund.

Er holt sein Feuerzeug aus der Hosentasche und will mir Feuer geben.
„Nein danke, ich rauche Zigaretten immer so, das ist viel gesünder“, sage ich lässig.

Alex fängt zu lachen an und sieht mir dabei zu, wie ich die kalte Zigarette elegant zwischen zwei Finger nehme und eine Wolke imaginären Rauchs auspuste.

„Du hast mir immer noch nicht deinen Namen verraten“, stelle ich so ganz nebenbei fest.
„Charlie Chaplin.“ Alex schüttelt meine dargebotene Hand.
„Ein außergewöhnlicher Name“, meine ich grinsend.
„Findest du Napoléon Bonaparte?“

Wir müssen beide lachen.

„Sind deine Eltern Franzosen?“ Alex lehnt sich an die Brüstung und mustert mich lächelnd.
„Nö, meine Eltern kommen aus Hinterwaldtal, das ist ein kleines Dorf im Harz.“ Ich sauge an meiner Zigarette. „Und was ist mit deinen Eltern? Sind wohl lustige Menschen.“
„Sie haben eine Schwäche für Stummfilme“, meint Alex locker.
„Interessant.“
„Nicht wirklich, sie haben ihr Hobby weitestgehend in ihr Privatleben integriert. Ich hatte eine sehr ruhige Kindheit.“ Er lächelt immer noch.

Ich nicke verstehend.
„Kann ich mir vorstellen. Was machst du hier auf der Party, Charlie? Bist du auch Student?“
„Nein, ich arbeite schon. Ich bin Florist.“
„Florist?“ Ich mache ein beeindrucktes Gesicht, muss mir aber das Lachen verkneifen. „Echt, wie bist du auf diesen Beruf gekommen?“
„Ich mag Blumen. Sie blühen, das finde ich gut“, meint Alex sehr trocken.
„Ja, das macht dann Sinn. Und war Florist schon immer dein Traumberuf?“
„Nein, erst wollte ich Metzger werden.“
„Tatsächlich? Warum hat das nicht geklappt?“
„Ich kann kein Blut sehen.“
„Blöd!“
„Total!“

Wir müssen beide losprusten und ich verschlucke mich fast an meiner Attrappenzigarette.

„Und du, Leon, was machst du so?“ Alex steckt sich nun selbst eine Zigarette in den Mund. Doch auch er verzichtet darauf sie anzuzünden.
„Ich bin ein richtiger Profikiller“, sage ich mit verschwörerischer Stimme.
„Léon, der Profi? Wie originell“, meint er spöttisch.
„Absolut.“
„Und wie ist das so, als Profikiller?“
„Naja, man muss eben immer killen und das auf eine professionelle Art und Weise.“ Ich mache ein cooles Gesicht.

Alex beißt sich auf die Unterlippe, um nicht zu lachen.
„Kannst du so spezielle Kampftechniken? Du weißt schon, Kung-fu, Karate, Judo, Kendo, Boxen, Ringen…“
„Nein, ich erschieße meine Gegner immer. Am besten von hinten, im Dunkeln und aus fünf Meter Entfernung.“ Ich nicke stolz.
„Wow“, Alex versucht beeindruckt drein zu schauen.
„Hm ja, ist schon ziemlich cool. Aber auch gefährlich. Ich weiß nie, ob ich den nächsten Tag erlebe. Das kann einem manchmal ziemlich Angst machen. Neulich war es wieder sehr knapp: Ich bin in die Villa eines reichen Drogenbosses eingebrochen. Das war echt schwer. Er hatte das weltbeste Sicherheitssystem. Fünfhundert Securitymänner haben sein zwanzig Hektar großes Grundstück bewacht. Alle bewaffnet und topp ausgebildet. Wahre Killermaschinen. Ich musste mir einen Tunnel graben, um überhaupt auf das Gelände zu kommen. Dann bin ich die Regenrinne hoch geklettert, über das Dach geschlichen, damit mich die Sicherheitskameras nicht entdecken und durch den Kamin gelang ich endlich in das Innere des Hauses. Drinnen habe ich erst einmal zwei der fünfhundert Securitymänner erschossen, es waren also nur noch vierhundertachtundneunzig. Ich knackte den Geheimcode des Safes, stahl einen drei Millionen Euro teuren Diamanten und vier Kilo Heroin und erledigte nebenbei auch noch sieben weitere Securitymänner. Jetzt waren es nur noch vierhunderteinundneunzig. Auf dem Weg zu dem Schlafgemach des Drogenbosses verführte ich erst seine junge Frau, dann seine Sekretärin und zum Schluss noch seinen Bruder. Die zehn Securitymänner, die mir in den Weg gekommen sind, musste ich natürlich töten. Ab da waren es nur noch vierhunderteinundachtzig. Dann war es endlich soweit. Ich stand vor dem schlafenden Verbrecher. Er wachte auf, flehte um Gnade und ich sagte: ‚Hasta la vista, Baby!’ Und knallte ihm die Rübe weg. Auf meiner Flucht mit dem Porsche habe ich noch fünfundzwanzig weitere Securitymänner erschossen oder überfahren. Vierhundertsechsundfünfzig von den fünfhundert haben überlebt.“

Alex hat sich meine Geschichte mit amüsierter Miene angehört.
„Klingt spannend und blutrünstig.“
„Es gibt brutalere Jobs.“
„Ja?“
„Und was machst du so den ganzen Tag?“
„Sträuße, manchmal auch Kränze.“ Alex zieht an dem nicht glimmenden Glimmstängel in seiner Hand. „Für Hochzeiten, Konfirmationen, Jahresfeiern, Abschlussbälle, Firmungen, Geburtstage, Beerdigungen, Taufen, Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Einschulungen, Advent, Examensfeiern, Erntedank, den dritten Oktober und den ersten Mai.“
„Nicht schlecht“, meine ich und nicke anerkennend.
„Ja.“

Wir sehen uns an.

Sehen uns in die Augen und müssen wieder lachen.

„Und was machst du hier?“, frage ich ihn und mache eine Kopfbewegung in Richtung der dröhnenden Partymusik.
„Ich habe die Gestecke für die Feier gemacht.“
„Ich habe gar keine Gestecke gesehen“, gebe ich amüsiert zu.
„Sie sollten auch dezent und unauffällig sein.“
„Na, dann hast du deinen Job ja gut gemacht.“
„Danke!“ Alex grinst. „Und du?“

Ich seufze schwer.
„Eigentlich dürfte ich dir das gar nicht verraten, aber ich bin hier, weil ich jemanden umbringen muss.“
„Das habe ich befürchtet“, meint Alex.
„Ja, es ist einer der Studenten. Er hat nun zum dritten Mal das Abgabedatum nicht eingehalten und der Professor hat gesagt: ‚Jetzt ist Schluss damit, jetzt wird er erschossen!’“ "


Ich hoffe, mein versteckter Gedanke wird so "verstanden".
Wie ich darauf gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr so genau.
Er war einfach... da.
"Puff!", "Bäm!", "Päng!", "Bam!", oder so.
Vielleicht auch "Bäh wäh wäh!".
Was weiß ich schon?

Ich weiß, das ich in Mathe auf 5,08 stehe, und mich darüber wie eine Irre freue.
Anderweitig weiß ich auch, das ich mich über sehr viele, kleine, eigentlich völlig unsinnige Dinge freue.
Meine Freundin, hatte da diesen kleinen "Plan", der umsonst war. 
Und den "Plan" hab ich jetzt auch.
Ich komm mir damit vor, wie die letztbeste, erbärmlichste Stalkerin ÜBERHAUPT - Platz 1 der "Dummen, dämlichen, jämmerlichen, lächerlichen, in den Mitteln beschränkten" Stalkern! - aber das ist mir egal.
Für einen kurzen Moment freue ich mich über was, und das ist das Einzige - von dem ICH denke - das es zählen sollte.

"Grundgesetz, Artikel 1:
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Grundgesetz, Artikel 2:
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt." 
"Fuck you, fuck you, fuck you
And all we've been through
I said leave it, leave it, leave it
There's nothing in you
And did you hate me, hate me, hate me, hate me so good
That you just let me out, let me out, let me out
Of this hell when you're around
Let me out, let me out, let me out
Of this hell when you're around
Let me out, let me out, let me out
Hell when you're around
Let me out, let me out, let me out
Hell when you're around" 

(Damien Rice - Rootless Tree)

Nach der Schule, lag auf einem der unteren Klofenster außerhalb übrigens eine tote Blaumeise.
Blaumeisen sind aber nicht so groß wie Spatzen, oder?
Aber sie sind süß.
Und die, die da gelegen ist, war trotzdem... obwohl sie nicht mehr gelebt hat, total putzig.
Wenn´s "Jochen" gewesen wäre, hätte ich mir ernsthafte Sorgen gemacht, weil... das immer so bösartige Zeichen sind, die versteckt irgendwas mitteilen wollen.

Wenn´s nicht total verrückt rüberkommen würde (Gut, ich schrei in der Baumalle Vögel mit "Haltet mal die Schnauze! Euch bezahlt ja eh keiner!-.-" an, während John & die Hure hinter uns laufen:):D), würde ich jetzt laut losschreien.
Da will man EINMAL (EINMAL!!!) sich die Band von Pseudo-Emos Bruder reinziehen, und was is?
Sagen die des ab-.-

Da will man mal wieder einen Bassisten sehen, und was is?!
Arschlecken is-.-

Verdammte Scheiße, ich hass des!
Des... is ne verfickte "Fügung des Schicksals".
Ich scheiß auf die verfickten vier Blätter da, die Lügen ja eh von oben bis unten-.-
So... AAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!-.-
Hass.
Wut.
Leiden.
Foltern.

Und zum Schluss:
Kein Kuss!♥

P.S.:
Ich bin die Treppen runter gelaufen, nach der Schule, stand da so ein Mädchen auf der Treppe.
Von unten kam ihr ein anderes Mädchen schreiend entgegen "Schaaaaaaaaaaaatz!".
Erster Gedanke: "Nein."
Als sie bei dem auf der Treppe stehenden Mädchen angekommen war, hat sie sie umarmt, mit den Worten "Ich liebe dich."
Zweiter Gedanke: "Das... ist der Weltuntergang."
Was ich damit sagen will?
Das ich heute wieder meine "prägenden" Erlebnisse hatte-.-

P.P.S.:
Was ist schlimmer?
Angst vor keiner "Antwort", oder Angst vor einer "Antwort"?
"Her beating heart became a "Boom!"."

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