Montag, 29. November 2010

09.06.2009. In der Nacht ist es dunkel...

"Sie sah ihr Herz. In einem Kasten aus Glas. Sie würde nie wieder jemanden an ihr Herz lassen. Schon zu oft wurde es beschmutzt. Besudelt, mit "Ich will dich nie wieder verlieren!", aber dennoch war dies immer der Fall. Die Menschen, die das zu ihr gesagt hatten, hatten sie immer angelogen. Immer...
... jeder hatte ihr versprochen: "Nein, ich werde dir NIE dein Herz brechen. Ich werde dich NIE alleine lassen...", doch bis jetztt hatte noch niemand das Versprechen gehalten...
... sie wollte es nicht wahr haben. Ihr Leben lag in Scherben. Der Spiegel ihrer Träume, war zerbrochen. Vom kalten, harten, steinernen Fußboden ragten Scherben empor, die sich in ihr Fleisch bohrten. Den Schmerz, den die Scherben verursachten, bermekte sie nicht. Genauso wenig, wie die Blutspur, die sie hinter sich herzog, als sie im grellen Schein der Straßenlaternen durch die Stadt strich, um sich über ihre Gedanken im Klaren zu werden...
... vor einem Haus da blieb sie stehen. Ihr Herz begann zu pochen. Sie wollte sich rächen. Rächen, für den Schmerz, den er verursacht hatte. Den Schmerz, der sie für eine Weile begeleiten wird...
... die Lichter in seinem Zimmer brannten noch. Wie frührer, kletterte sie die Fluchtleiter hinauf. Die Scherben bohrten sich weiter in ihre nackten Füße. Alles um sie herum, nahm die Farbe grau an. "Seltsam...", dachte sie sich, und stand nun vor seinem Zimmerfenster. Dieser Balkon war schon immer ein Nachteil...
... wie jede Nacht im Sommer, hatte er das Fenster offen gelassen, in der Hoffnung eine kalte Sommerbrise würde sein Zimmer beflügeln. Manchmal hatte er Glück, manchmal nicht. Heute Nacht würde er kein Glück haben. Das Glück hatte ihn verlassen, als er sie verlassen hatte. Er konnnte nicht wissen, das die Folgen, die folgen würden, fatal für ihn sein könnten. Er konnte nicht...
... mit zittrigen Händen griff sie ans Fensterbrett. Mit einer Leichtigkeit zog sie sich ins Zimmer. Ihre Füße machten ein Geräusch, wie als würde ein Engel auf einer Wolke landen. Doch das tat er nicht. Sie landete in seinem Zimmer. Und er müsse diese bezahlen. Bezahlen für Leid, Verachtung, Hass, und Blamage...
... ein Geräusch. Er hatte ein Geräusch gehört. War es ein Vogel, der sanft auf seinem Fensterbrett gelandet war, oder der Wind? Für einen Vogel, hatte die Gestalt einen ziemlich großen Umriss. Ein Adler?? Nein, hier gab es keine Adler!...... auch nicht der Wind; Was war es dann? Der Sensenmann, der mit geschärfter Klinge, und einem freundlich-höhnischen "Deine Zeit ist um, kommt mit, und stirb du Sau!" durch´s Fenster geklettert war? Er drehte sich um, und wollte das, was geschah, nicht wahr haben...
... "So eine feige Sau!" Sie lachte leise auf. Die Gestalt im Bett räkelte sich. "Er ist wach...", dachte sie, und ging ein paar Schritte näher dem Bett entgegen...
... für den Sensenmann, sieht der Typ aber gut aus. Groß ist er, und schlag. Und lange Beine hat er; Da brat mir einer einen Storch!... halt. Irgendwas stimmt da nicht ganz. Seit wann haben Sensenmänner langes, braunes, gelocktes Haar? "Oh mein Gott..."...
... "Guten Abend." Auf ihrem Gesicht breitet sich ein Grinsen aus. "Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt. Es wäre schade, um den verloren gegangenen Schlaf, mein Lieber."...
... "Was machst du hier? Wie bist du in mein Zimmer gekommen? Was willst du?" Er überschlägt sich im nächtlichen Denken...
... behutsam setzt sie sich ans Bettende seines Bettes. Sie weiß, das es heute etwas länger dauern könnte. Ein letztes Mal, und sie hat dem ein Ende gesetzt. "Nicht so hastig, mein Guter. Immer mit der Ruhe. Wir haben Zeit......" Mit jedem Wort, wurde sie sich ihrer Sache sicherer...
... "Ich... wollte das alles nicht; Es war ein dummer Fehler von mir. Ein Versehen. Ein Ausrutscher. Ein Patzer; Ich hätte mir alles vorstellen können, aber das es so endet... NIEMALS. Wirklich...."...
... seine Ausrede klingt plausibel. Aber wie gesagt, es ist nur eine Ausrede. Er weiß, was kommen würde, und so versucht er durch eine Kleinigkeit seinen kleinen, mikrigen, jämmerlichen Arsch zu retten. Was ihm nicht gelingen wird, da sie diese Nacht stärker, und entschlossener sein wird, als sie je zuvor war...
... "Wieso will sie das tun?... Okay, ich war wirklich nicht nett zu ihr, aber dann gleich so was? Ist das nicht ein wenig übertrieben?... sie weiß doch, das sie mit mir über alles reden kann!"...
... "... und genau DAS ist der springende Punkt, mein Guter!" Nachdem sie eine volle Stunde geredet hatte, fand sie nun endlich ein Ende. Sie hatte das gesagt, was sie ihm schon seit längerer Zeit sagen wollte, nur nie den Mut dazu gehabt hatte, und den richtigen, und passenden Moment...
... aus ihrer Jackentasche kramte sie ein Bündel. Sie packte das Skalpell, setzte an, und alles nahm ein Ende...
... er schrie innerlich. So wollte er wirklich nicht, das es endete. Hastig sprang er auf, um sie zu retten. Sie. Die Liebe seines Lebens. Das Mädchen, das ihm alles gab, und für welches er auch alles geben würde - nun lag sie da. Reglos. Starr. Alles war rot. Rot voll Blut. Sein Herz raste. Alles um ihn herum veränderte sich. Das, was er tat, sah er nicht als sich selbst, sondern als Aussenstehender. Wie als würde er nicht zu dem Spektakel dazu gehören, sondern es nur beobachten... 
... sie hatte weder Pulsschlag, noch gab sie einen Mucks von sich...
... auch für ihn würde es kein Entkommen geben. Jetzt, wo sein Lebensinhalt nicht mehr da war. Er tat das gleich wie sie, und sie trafen sich wieder..."


Von vor einem Jahr.
Nachdem mein Ex-Freund mit mir Schluss gemacht hatte.
Per cc.
Immer noch erbärmlich.
Aber gut.

Ich finde, das ist mir gut gelungen.
Der Anfang... *_*
Doch das Ende, ab "... aus ihrer Jackentasche..." ist absolut schwachsinnig.
Das muss ich demnächst mal überarbeiten.
DRINGEND!
Ja.
Weil ich das hier - alles einfach:D - immer noch für einen schlechten Traum halte, aus dem ich bald erwachen werde, und dann drüber lachen.
Weil eigentlich... sind meine Träume genau SO aufgebaut.
Krank.
Nur... werde ich nicht erwachen, da es die Realität ist, ich mittendrin, und Flucht... Flucht ausgeschlossen ist.


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