Sonntag, 23. Januar 2011

Ein perfekter Kreis - 7. Kapitel: Kreuzverhör.

" „Ey, Maybe, schwing mal deinen Arsch aus´m Bett, wir müssen reden. Außerdem ist da jemand in der Funke für dich. Los!“ Noch nie wurde ich so liebevoll in er Früh geweckt.

Im Türrahmen steht July. Sie sieht wütend aus. „Hm, okay. Wer is´n da in der „Funke“?“ Ich lache. „Wartet in der Küche, labert mit Wispi. Zieh dich an, komm rüber, die WA geht bald weiter.“

Als ich aus dem Bett klettere, ist July schon verschwunden. Und ich dachte, die Leute hier seien „normal“. Scheint nicht so.

Schneller als gedacht, stehe ich in der Küche, und entdeckte Wispi, die auf einem der Stühle sitzt. Vor ihr liegt das Funkgerät, und sie redet. „Also, bis dann.“, abrupt beendet sie das Gespräch.

„Ah… ja, das ist seltsam. July meinte, da mag irgendwer mit mir sprechen?“ „Ach, das war eine Lüge. Sie wollte nur, das du aufstehst. Und das… ist geschehen. Wen hattest du denn erwartet?...... John?“

Ungewollt zucke ich zusammen. Ja, mit WEM habe ich gerechnet? Dem Weihnachtsmann, der Zahnfee, einem rosa Pudel?

„Gut Maybe, deiner Reaktion zufolge, hattest du John erwartet. Der war auch in er Funke, und wollte irgendwas mit dir bereden. Darum geht´s aber nicht. John, und du, was ist da für eine Spannung zwischen euch?“

Wispi scheint etwas bemerkt zu haben, was gar nicht existiert. „Ich weiß gerade nicht, was du meinst, Wispi. Erklärst du mir das eventuell bitte?“

 „Na ja, du und John, ihr… verhaltet euch komisch. Tauscht seltsame Blicke aus, und wollt nur für euch sein, und ALLEINE reden… Maybe, Maybe, Maybe. Gib´s doch zu, ihr habt eine Affäre!“ Nun ist auch July aufgetaucht.

„Ja, klar. Wir treffen uns immer heimlich, und dann… geht´s ab!.. Idioten. Natürlich nicht! Da ist gar nichts zwischen uns… Ihr interpretiert zu viel da rein!“

Schon „damals“ musste ich mir einiges über nicht vorhandene Gefühle anhören, und jetzt… wieder. „Ich geh dann mal zu… John. Bis später!“ Auf halbem Weg durch die Wohnungstür schreit Wispi noch „Ey, wunder dich später nicht, Veränderungen gehören dazu!“ Ich hab zwar keinen Schimmer, was sie meint, doch gut… ich werde es sicher herausfinden.

In Lagerhalle BC angekommen, steht John mit Maria in der rechten hinteren Ecke, unterhält sich, und nickt mir schlicht zu, als er mich sieht. Ehe ich auf ihn zu stiefeln kann, hält Lukas mich auf. „Maybe? Ja, Maybe. Ich bin Lukas. Das weißt du sicher. Ab heute, bilde ICH dich aus. John hat dich aus Gründen, die dich nichts angehen abgegeben…… Gestern wart ihr bei den Schrotflinten, heute kommen wir zu den Handfeuerwaffen. Da ist der Schrank, zeig mir mal, welche du kennst.“

Okay, wenn John meint. Arschloch.

„Ist es schlimm, wenn ich nur die Namen weiß, und sie nicht zuordnen kann?“, frage ich. Lukas schüttelt den Kopf. „Es ist nicht unbedingt gut, aber du bist ja hier, um´s zu lernen, gell?“ Aufmunternd lächelt er mich an.

Die Auswahl der Waffen im Schrank, ist ziemlich vielseitig. „Beretta, Revolver, MG, Glock, Uzi, Desert Eagle… joa.“ Ich zucke gleichgültig mit den Schultern.

John steht nicht all zu weit von mir entfernt, und drückt einem Typen die Schrotflinte von gestern in die Hand. Dazu kommt ein „Ich bin John, und was ich sage, stimmt auch!“ Also „Begeisterung“ ist für mich etwas anderes. Als John mich erblickt, dreht er sofort den Kopf zur Seite.

„Maybe, alles klar? Es ist Pause. In einer Stunde, wieder hier.“ „Hm.“ Mehr sage ich nicht. Interessiert erkunde ich die Waffenschränke.

Da keine der Waffen geladen ist, stellen sie keine Gefahr für mich dar. Zwar soll man in der Pause nach draußen gehen, doch ich… tu´s nicht. Lieber verbringe ich die Pause in der Lagerhalle BC, und versuche die Schlösser für die Munition zu knacken.

„Maybe, du kennst die Regeln… was tust du hier?“ Unerschrocken drehe ich mich um, und grinse böse. „Sieht man doch. Mit der Hilfe, meiner Gedanken, versuche ich die Schlösser für die Munition zu knacken.“ Lukas lacht. „Also, wie dich das so erkennen kann, funktioniert das gut. Du hast wirklich unglaubliche Kräfte, respekt.“

Da scheint mich wohl jemand verarschen zu wollen. „Verarschen kann ich mich auch selbst, danke.“, fauche ich ziemlich wütend. „Ach, ich wollte dir nur einen Gefallen tun, da du traurig drein schaust. Kann man dir helfen? Oder willst du dich in deinem Unglück suhlen, welches ich jetzt nicht beim Namen nennen werde. Hast du wirklich gedacht, John würde etwas von dir wollen? Der Unterschied zwischen ihr, und dir ist schon gewaltig. Mach dir nichts draus, hier gibt es genügend Kerle. Freie Auswahl, und so. Maybe, Revolver.“

Mit dem Finger deutet Lukas auf einen der Revolver. „Wusste ich.“ Wirklich. „Maybe, bitte schau nicht so, wie als würdest du John töten wollen. Es hilft dir nicht im Geringsten. Also lass diese Gedanken, Maybe.“ Was auch immer Lukas versucht, es funktioniert nicht.

„Für heute verzichte ich, danke. Guten Tag noch.“ Ziemlich enthusiastisch tapse ich davon.

„Maybe, warte mal! Lass mal reden! Da geht´s lang, folge mir einfach.“ Rex scheint die Show mitbekommen zu haben, und nun will er „reden“. Und da, wo geredet wird, ist bei Rex „zu Hause“.  Folgend dazu: wo Rex wohnt, wohnt auch Maria.

Ohne zu fragen, reicht er mir einen Schokokeks. „Ja, es mag hier wohl um John gehen. Ich hätte dir schon von Anfang an sagen können, das John scheiße ist. Weil… einfach, ja. Der „Kreis“ hat Fehler, es ist bloß eine Frage der Zeit, bis wir alle endgültig drauf gehen. Von Wispi soll ich dir ausrichten, das heute Abend um 18:30 Uhr das Treffen für die Ratsmitglieder ist. Sie möchte dich – wieso auch immer – dabei haben. Ja?“ Ich nicke.

„Rex, bist du da?“ Es ist Maria. Sie kommt ins Wohnzimmer, hinter ihr steht John, der erschrocken aussieht. „Ich wollte soeben gehen. Bis heute Abend, John.“

Sein Blick verrät mir, das er meinen Wink nicht versteht. Rex hilft deswegen aus. „Heute Abend, Treffen der Ratsmitglieder.“

Ehe John etwas sagen kann, bin ich schon weg."

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