Sonntag, 30. Januar 2011

"Und ich bin hier, und du bist da, doch ich bin immer da für dich."

20:55 Uhr.
Nach langem, wirklich langem Hin & Her, habe ich jetzt beschlossen "es" zu posten.
Nein, nicht das Ganze, von den bedeutensten vier getippten Seiten, die mich je erreicht haben, nein nein.
Etwas anderes... sagen wir so...
es sprach damals alles aus, was war, sein würde, und nun ist.
Und das komische... geschrieben am "22.04.2010".
Ist ja in drei Monaten, fast ein Jahr herO.o
Gott, wie die Zeit vergeht.
Ich komme mir gefangen vor, ohne Fluchtmöglichkeit.
Wie auch immer...
solltest du´s lesen, sei mir nicht böse, bitte, das ich´s hier poste, weil einfach... es das schönste der "Reihe" ist, und die Bedeutung dessen so viel mehr war, als nur die Worte da, die ich geschrieben hatte. Hinter den Zeilen lesen, und so.

"Ein Sprung. Ein Aufprall. Ganz sicher: Freiheit.

Es hat lange gedauert, bis ich ihn hierzu überreden konnte, aber irgendwie, habe ich es trotzdem geschafft. Ich hab ihn dazu gebracht, mit mir ins Schwimmbad zu gehen. Mit den ein, oder anderen, verlockenden Angeboten später, hat er seufzend "Ja." gesagt. Nun ist es 20:45. Um ca. 22:45 müssen wir uns fertig machen, um draußen zu sein. Es macht nämlich um 23 Uhr zu. Von mir aus, könnten wir da aber die ganze Nacht bleiben. Würde ich nicht 'Schwimmhäute' bekommen, und langsam anfangen zu schrumpeln... könnte ich mir glatt vorstellen, mein Leben im Wasser zu verbringen. Hier ist alles so... frei, und unbekümmert. Wie in einer anderen Welt.

Wir sind fast allein. Nur vereinzelt Leute hüpfen noch um uns herum. Sozusagen haben wir das ganze Bad für uns. Jeder könnte sich ein Becken aussuchen, von dem wir uns dann, in dem wir uns entgegen schreien, unterhalten. Das machen wir aber nicht. Nein. Wir 'schlendern' (soweit das im Wasser möglich ist), durch ein Außenbecken. Letztens war ich dort mit meinen Freundinnen gewesen, und eins hatte ich an dem Tag sicher gewusst: "Wenn ich diesen Kerl da nicht irgendwann mal hin schleife... werd ich wohl oder übel, etwas verpassen!". Und so... fühle ich mich auch gerade.

Völlig entspannt, glücklich, frei, wie als wäre die ganze Welt gerecht, und  wie als würde dies nie ein Ende nehmen. Ist sie zwar nicht, für diesen 'Moment' (bzw. zwei Stunden), völlig egal.
Das Einzige was zählt, sind er, und ich.
Nicht mehr, nicht weniger.
Keine Menschen um uns herum, die etwas von uns verlangen.
Nichts.
Gar nichts.

Einzig und allein, gleiten meine Finger über seinen Oberkörper.
Um's Becken herum, sind Lichter angebracht, die im Kreis nach oben leuchten. Sehen fast aus wie Kerzen.
Man könnte meinen, das es ein 6 Sterne Hotel ist. Aber auch nur fast. Denn die Wahrheit... kennt jeder.

Wie ein Äffchen klammern sich meine Beine überkreuzt um seinen Körper. Oder auch wie eine Spinne. Die sich erst mit dem Männchen paart, um es dann zu essen. Ich möchte weder das eine, noch das andere machen. Ich möchte einfach nur nicht, das er mich los lässt, und davon... schwimmt. Weg von mir. Mich hier alleine stehen lässt. Im Dunkeln. Im kalten Wind. Ich könnte mir einen Schnupfen holen!
"Erde an dich, Erde an dich, woran denkst du?". Er weiß eigentlich, das solche Fragen bei mir sinnlos sind, stellt sie aber trotzdem immer wieder gerne. Ohne zu überlegen, antworte ich kurz, schmerzlos, aber wahrheitlich "Dich.". Glasigen Blickes starre ich hinaus, in die Dunkelheit. Seine Schulter, an die meine nassen Haare gelehnt sind, ist lauwarm. Er sinkt ein wenig nach unten, womit er mich dazu bringt, meinen Kopf von seinem Platz zu nehmen. "Hast du noch heute irgendwann vor, mich loszulassen?". "Nein.". Er seufzt. "Ich lauf dir schon nicht weg, keine Angst.", beschwichtigt er mir... irgendwie will ich ihm nicht glauben. "Doch. Tust du wohl. Das weiß ich. Ich hab's nämlich im Gefühl... das ist wie mit den Spinnen, die erst ficken, und dann ihre Partner verspeisen. In Wirklichkeit stehst du nämlich total auf Menschenfleisch, ja ganz recht!". Er schüttelt den Kopf. Ich weiß, das er lächelt. "Du spinnst vollkommen! Und das weißt du auch, ich weiß. Ich esse keine Menschen. Sicher nicht!", erklärt er mir erst ernst, muss zum Ende des Satzes hin dann aber doch lachen. "Glaub ich dir nicht. Nein, nein, nein. Im Keller habt ihr bestimmt voll viele Menschen in die Wände einbetoniert, die ihr zuerst, bevor ihr sie essen wollte, mit Hammer, und Meißel rausschlagen müsst... ich finde das alles schon noch heraus...". Geheimnisvoll sehe ich ihn an, was er ja nicht sieht. Über uns ist der Mond. Er nimmt zu... oder ab. Das weiß ich nie genau. Diese Situation hier, ist mal wieder filmreif. Sich verrenkend, streichelt er meinen Obearm. Sanft, leise, bestimmt. Sehr gerne, würde ich ihn jetzt auch einfach von mir stoßen. Denn gerade nimmt er mir meine Selbstbeherrschung. Irgendwie brauche ich ihn... irgendwie dann doch wieder nicht. Hass-Liebe. Immer wenn ich ihn sehe, mit ihm schreibe, oder sonstiges, fühle ich mich abhängig von ihm. Dieses Gefühl hasse ich so schrecklich. Jedes mal könnte ich mich dafür verurteilen! Bzw. hasse ich eher mich dafür, als das Gefühl... weil ICH es zu lasse.
Egal.
Egal.
Egal, egal.
Jeder Mensch muss in gewissen Situationen eben 'Schwäche' beweisen. Dies ist halt eine davon. Ich tue es nicht gerne, aber es muss mal wieder sein

"Wollen wir da hinter?", frägt er. Mit seiner noch (die Betonung liegt hier wirklich auf 'noch') freien Hand, deutet er auf das rechte hintere Eck. Ich zucke mit den Schultern. Mir relativ egal. Wir könnten in der Wüste, oder im tiefsten Schneegestöber sein, und ich wäre glücklich.

Fuuuuuuck. Ich sollte mir solche Gedanken abgewöhnen.

Fester schlinge ich mich um ihn. Fast wie eine Schlingpflanze, die ihn erwürgen möchte. Nur möchte ich ihn eben NICHT erwürgen!

Seine Beine ziehen sich langsam durch das Wasser. Die unsichtbare Wand ist stark, und macht das durchdringen sehr schwer.

Nach längerer Zeit (so kommt es mir zumindest vor), sind wir angekommen. Er bittet mich, ihn loszulassen. Widerwillig tue ich dies.

Nun stehe ich vor ihm.
Wie immer, ist er einen guten Kopf größer als ich.
Seine Haare hängen ihm zerzaust, und triefend nass, ins Gesicht.
Zögerlich 'wische' ich sie weg, damit ich ihm in die Augen sehen kann.
Die Farbe ist unergründlich... wie so lange schon.
"Irgendwas mit blau... grau... grün.".
Unergründlich.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Entweder ich bin in einem schlechten Film, oder WARUM zirpen hinter uns, im Gras grillen?
Sollte eine angsprungen kommen... werde ich wohl, oder übel, schreien müssen.
Laut.
Unkontrolliert.
Hilferufend.
Ob er mich 'retten' wird... naja, ich weiß nicht.
Vielleicht will er ja, das die 34567886 Grillen, die sich heimlich um's Becken tummeln, und uns aus der Dunkelheit beobachten, mit ihren großen, leuchtend-roten Augen, mich anknabbern. Oder mich so zu Tode erschrecken, das ich ihm - noch willentlicher als sonst - gehorche. Mich an ihn drücke, und ihn NIE, NIE, NIE, NIE (ich könnte die weiterfolgenden 'NIE's nie enden lassen, tue es hier aber trotzdem!) wieder loslassen.

Nur ihn spüren (ein, wie zweideutig), und... die Welt um mich herum ausblenden.
Nichts umdrehen, keine Taten, keine Worte, sondern einfach alles so stehen lassen, wie es ins Buch des Lebens geschrieben wurde. Ohne daran rumzumeckern, es zu beschimpfen, oder sonstiges. Einfache Hinnahme.

Seine Arme um meinen Körper geschlungen spüren, die Hände, wie sie mich fest halten, mich beschützen wollen, egal was kommt, und mir die Sicherheit geben, die ich eigentlich so, tagtäglich nie mein Eigen nennen kann. Ihm das erzählen können, was mir im Kopf herum schwirrt, mit dem Wissen, das er mir zuhört, und irgendwelche seltsamen Antworten darauf gibt, aus denen ich mir dann erstmal die nächsten Stunden MEINE eigene Antwort heraus dichten darf. Ich liebe es.

So komme ich mir fast vor.
Kurz vor'm Schritt, zur nächsten Stufe.
Der Übertritt, zur 'Insel ohne Namen'.
Eine 'Insel', auf der noch alles erkundet werden muss. Neues, altes, jetztiges, zurückliegendes.

'Flehend' sehe ich ihn an.
Er kann meinen Blick deuten.
Schließt mich ein, in seinen Bann.
Der Kreis des Bannes um uns herum, ist nicht sehr groß, dafür aber fest geschnürt, um uns beide. Wie eine Schnur. Mit doppelt-dreihundertfünfundsiebzigtausendfachem Knoten 'verknotet' (Übertreibungen, sind voll mein Ding).

Für mich gibt es kein Entkommen.
Ganz ehrlich will ich auch gar nicht entkommen.
Hier stehen bleiben.
Für immer.
"Madsen - Du schreibst Geschichte".
Ein sehr schönes Lied.
Den Text von dem Lied mag ich.

Denn die Geschichte, die WIR 'schreiben', ist eigentlich recht simpel, aber dann doch verdreht, verwirrt, verheddert, und oskarreif.

Unsere Geschichte, ist die schönste, die ich, bzw. die WIR (vielleicht?) je geschrieben haben.

Torbulent, nicht zu falsch, nicht zu echt, aber dennoch die reine Wahrheit, nichts als die Wahrheit, die einfache, nüchterne, wahre Wahrheit.

"An was denkst du?". Kann er nicht mal aufhören, das zu fragen?
"An verbotenen, heißen, hemmunglosen Sex, zwischen den Grillen im Gras hinter uns, mit einem Cocktail, der mich so betrunken macht, das ich dir nicht mal mehr meinen Namen nennen kann, aber im Nachhinein am anderen Tag dennoch beteuere, das ich mich noch GENAU an die Nacht erinnern kann... anderweitig auch, an UNSERE Geschichte, und daran, das sie so völlig unreal-real ist...
und das wir uns mittlerweile so lange kennen, ich es aber immer noch für einen ziemlich guten, und langen Traum halte. Noch genauer?".

Er lächelt.
Etwas vertrautes keimt in mir auf.
Möchte mich weinen lassen.
Lachen.
Schreien.
Singen.
Die ganze Welt umarmen.
DIES ist so ein Moment, für den ich töten würde, wenn ihn mir jemand stiehlt.

Diese Momente habe ich sonst nur im Traum, in Tagträumen, oder auf kariertem, wahlweise auch liniertem Papier, jetzt aber... ist sie zum Greifen. Und ich greife.
Nach...
nach was eigentlich?
'Hände kommen von allen Seiten, fangen an nach dir zu greifen'.

Ich hätte gerne... mehr als nur zwei Hände.
Die Hände, die ich gerade habe, streichen über seine Wange.
Die Rechte zumindest...
die Linke... ist um seine Hüfte geschlungen.

Halten, fordern, wollen.
Alles.
Alles oder nichts.
Nichts.
Jeden.
Ihn.
Nur ihn.
Heute.
Hier.
Jetzt.
Für immer.
Und noch viel weiter.
Durch alles hindurch.
Für alles.
Ich.
Er.
Spätnachts.
Regen hat eingesetzt.
Ich grinse.
Schicksalhaft.

Alles in allem, warte ich nur darauf, das ich aufwache, und es der 05.06.2009 ist, und ich mich für Rock im Park fertig mache.
Mir niemand in der Früh schreibt...
und ich die kleine, unbedeutende Stalkerin bleibe.
Denn dies hier... ist so viel mehr, als nur 'Leben'.
Es ist... eine Geschichte.
Eine Geschichte vom Leben.
Von MEINEM Leben.

Er küsst mich.
Beherrschend.
Leidenschaftlich.
Zart.
Ängstlich.
Versucht.
Erregt.
Hoffnungslos.

Unsere Geschichte wird sicherlich, aus irgendeinem dummen (oder berechtigten Grund), ein Ende nehmen.
Irgendwann.
Ein Ende, das so plötzlich endet, wie der Anfang, der damals unerwartet begonnen hat.

Jetzt aber.
Ist es nicht das Ende.
Die letzten Worte sind nicht geschrieben.
Ich bin noch mittendrin.
Das muss ich ausnützen.

Drücke ihn an mich.
Willig.
Um den Verstand gebracht.
Gedanken können lenken.
Sie können Hass erzeugen, Liebe, Wut, Angst, Weltuntergangsstimmung, und Hoffnungstänze.
Die meiste Zeit rette ich mir vor ihnen, indem ich sie aufschreibe... manchmal, lasse ich sie aber frei.
Um sich auszutoben.

Wie gut, das er nicht sehen kann, wie Tränen meine Wangen hinunterkullern, da der Regen zu stark auf uns nieder prasselt.
Es sind übrigens keine traurigen Tränen...
sondern das Gegenteil...
naja.
Bzw. ist es etwas Glückliches, und etwas Trauriges.
Beides.
Das wissen, das das, was hier ist, irgendwann nicht mehr sein wird.
Durch welche Gründe auch immer.

"Alles klar bei dir? Ich habe dich jetzt zum fünften Mal gefragt, ob du rein möchtest, und ob dir kalt ist, weil du zitterst. Du aber... hast mich einfach nur angsehen. Hey!?". Ich zucke.
"Ich öhm... war... da, wo... du nicht warst...... mir eigentlich egal. Ich... mag aufjedenfall nur da sein, wo DU auch bist.". "



P.S.:  

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